Samstag, 4. Dezember 2010

Das Gebäude aus Glas


Wir haben so unzählig viele Erkenntnisse gewonnen und gesammelt seit ADAM und EVA - aber: 
Nutzen wir sie? Oder besser: Verstehen wir, wozu diese Erkenntnisse uns geschenkt worden sind?
Warum nenne ich diesen Aufsatz "Das Gebäude aus Glas"?
Nun, ich habe in der letzten Zeit zwei Filme gesehen: "21 Gramm" hieß der eine und "Arn" nannte sich der andere. "21 Gramm" handelt von drei Menschen, die durch einen Zufall miteinander zu tun haben. Einer davon stirbt durch einen Unfall. Sein Herz wird dem Anderen gespendet. Der Film hat seinen Titel von der Annahme, dass 21 Gramm bei jedem Menschen verloren gehen, wenn er stirbt. Der andere Film "Arn" handelt von den Kreuzzügen im Mittelalter. Der schwedische Ritter Arn wird zu 20 Jahren Dienst als Tempelritter verurteilt und fällt auf durch seine Courage und Fairness. Er soll durch sein Handeln lange Jahre den Frieden in Schweden bewirkt haben.
Aus dem Gesehenen entstanden heute morgen meine Gedanken: Unser Körper - die Schöpfung Gottes - ist wie Glas für uns geworden. Fast kein Geheimnis mehr birgt dieser Körper. Gott hat uns Einblick gegeben.
Schwert und Kugel - die Waffen in diesen beiden Filmen können in diesen Körper eindringen und ihn entweder töten, oder retten. 
Ein Arzt kann mit einem Skalpell bösartige Geschwulste aus diesem Körper entfernen, oder ein "neues" Herz einpflanzen. Die geschluckte Kugel (mit einer Kamera ausgerüstet) kann das Innenleben des Darmes beobachten und krankhafte Veränderungen entdecken. So weit sind wir als Menschen in unseren Forschungen und Bemühungen gekommen. Wir haben die Wahl und die Macht und damit aber auch die Verantwortung für das, wofür wir uns entscheiden: Für den Tod oder für das Leben!
Viel weniger aufwändig, weniger bedrohlich, oder schmerzhaft ist das Wort.
Aber: Auch das Wort kann eindringen durch`s Ohr in`s Herz und dort entweder Schaden oder Freude bereiten. Wer das bedenkt, ahnt, wozu Worte fähig sind. 
Gedanken werden, wenn sie auftauchen (aus dem Unterbewußten) und betrachtet werden, zu Worten. Die Worte können wie Boten an`s Ohr dringen und wenn sie gehört und aufgenommen werden, erwecken sie Träume, Bilder, Wünsche und Bedürfnisse. Wünsche können zu Taten werden. Das wissen wir alle.
Doch: Handeln wir in diesem Bewußtsein? Was ist die Bedingung dafür, dass Worte die Taten auslösen, welche dem Leben nützen und das Leben schützen?

Schenke mir, Abba, ein reines Herz; befreie es von Groll und Schmerz. Worte, Vater, von Deinem Altar verwandeln den Sinn, das Herz wird klar. Lass mir dies Wort zum Heil gedeih`n; mache mein Herz, Abba, wieder rein.


siehe zum Thema "Gedanken" auch
NiveauUnterschiede




Donnerstag, 2. Dezember 2010

Oh Gott, Du armes Kind?



„Alle Jahre wieder – ( kommt das Christuskind auf die Erden nieder, wo wir Menschen sind…)
Nur die Heiligen heilen die Welt, durch die Eiligen wird sie entstellt, durch die Hassenden wird sie zerstört, durch die Prassenden eitel entleert. Die nur Tüchtigen retten sie nicht und die Süchtigen löschen das Licht…
Keine „Frohe Botschaft“ – eher eine Warnung. 
Was finden unsere Kinder vor, wenn sie diese Welt betreten? Wie sollen sie mit dem, was sie da vorfinden, leben können? Welche Zukunft, welche „Krippe“ bereiten wir ihnen?
„Kind du bist uns anvertraut…“, singt ein Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch zum Thema „Taufe“ und stellt die Frage: „Wozu werden wir dich bringen?“
Ich stehe auf. Gott hat mich geweckt, um diese eine Seite noch zu schreiben. Immer nur für einen Tag gibt ER mir die Kraft. Wer bin ich am Ende dieses Tages? Welche Freunde habe ich? Wohin bringen die mich? Was glaube ich, wohin es mit mir gehen soll?
„Wir werden alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Gottes.“ Dieser Satz wird jedes Jahr am Ende des Kirchenjahres verkündet, quasi als Erinnerung daran, dass wir hier auf der Erde keine feste Bleibe haben, für unser Handeln Verantwortung tragen, und irgendwann gefragt werden: „Was hast du mit deinem Leben gemacht?“
Viele Menschen in Deutschland sind aus der Kirche ausgetreten. Warum? Nun, ich nehme einmal an, dass sie mit dem, was dort gemacht wird, nicht mehr einverstanden sind. Ich bin geblieben, obwohl mir diese Frage, was ich mit meinem Leben gemacht habe, ziemlich auf den Nägeln brennt. „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“, sagt Jesus, als ER am Kreuz stirbt und diese Welt zurück lässt in dem Vertrauen, dass alles getan ist und alles gut ist, so, wie es ist.
Ich besuche zur Zeit immer Dienstags eine Frau, welche sich von dieser Welt verabschiedet.
Da habe ich diese Situation direkt vor Augen. Da lerne ich, wie es einmal sein kann; was auch meine Zukunft sein wird.
Was ich von außen nicht sehen kann, ist, was in dieser Frau vorgeht. Aber ich spüre, welches Vertrauen sie mir entgegenbringt, mit welchem Mut sie voranschreitet und ich bekomme einen Eindruck davon, was im Leben wirklich wichtig ist.
Wenn ich nach einem solchen Besuch wieder hinausgehe in unsere Welt und sehe, was mir dort begegnet, ist mir mein Blick gereinigt und all die Brillen, welche ich davor aufhatte, sind für einen Moment weg. All die Verfärbungen, Verblendungen, der Neid, der Hass, sind unwichtig geworden. Ich sehe die paar wenigen Habseligkeiten, welche noch im Zimmer dieser Frau stehen: Ein Sekretär, ein paar alte Bilder, welche an Menschen erinnern, die ihre Weggefährten waren, ein Instrument, auf welchem sie früher einmal musizieren konnte. Und ich denke darüber nach, was ich alles noch loslassen muss, um bereit zu sein, zu gehen.
Aber eigentlich wollte ich über eine Genesung schreiben, über das, was gesund macht, weil ich den Eindruck habe, dass so vieles Krankmachendes in unserer Welt existiert. 
Diese Botschaft von diesem einen Kind, das wiederkommen wird, denke ich, das ist es, was mich gesund machen kann. Weil kein Gedanke, den ich denke,  kein Wort, was ich spreche, keine Tat, die ich tue, hier auf dieser Erde endgültig ist. Alles ist im Wandel und ist einer Veränderung durch das, was wir Zeit nennen, unterworfen. Und doch hat es EINEN gegeben, an den erinnern viele, weil ER etwas Endgültiges gesagt und getan hat. Da liegt etwas Heiles, etwas HEILIGES und Gesundes drin, dass ich davon gehört habe und SEINEM Reichtum vertrauen lerne.
Das macht mich dankbar und demütig in dem Vertrauen, dass alles, so, wie es ist, gut ist.

Montag, 29. November 2010

GottDuBöser


 Der Beweis, dass Gott so ein böser Mensch ist

 Das, liebe Freunde, wollte ich schon immer beweisen. Der Groll in meinem Herzen hat mich dazu veranlasst, das glauben zu wollen: Das Böse kommt von Gott.
Was ist das, was so böse an Gott ist?
Ich glaube, ich bin enttäuscht über so manches in meinem Leben. Und immer wieder tauchte an so einer Stelle die Frage auf: Weshalb lässt Gott das zu? Weshalb handelt ER so, und nicht anders. So, wie ich denke, würde sich doch eine viel bessere, schnellere Lösung finden lassen, eine Rettung möglich sein; dies und das hätte doch auf meine Weise eher verhindert werden können!
Doch was ich in solchen Momenten nicht im Blick habe, das ist die Gesamtheit.
Ich habe gelesen, dass wenn die Bibliothek von Alexandria nicht zerstört worden wäre, hätten die Menschen ungefähr zweihundert Jahre früher auf dem Mond landen können.
Was aber wäre das für ein Fortschritt gewesen? Wären Menschen, welche vor zweihundert Jahren gelebt hätten, wirklich bereit dazu gewesen, diesen epochalen Schritt wagen zu können? Wäre dieser Zeitsprung für die Menschheit insgesamt überhaupt verkraftbar gewesen? Was geschieht eigentlich, wenn Dinge und Fortschritte zu schnell erreicht werden? Haben wir denn die Erforschung der Atomkraft schon so „verdaut“, dass wir sagen könnten: „Wir missbrauchen diese Kraft und Erkenntnis nicht mehr, sondern nutzen sie zu friedlichen Zwecken!“?
Gerade heute wieder wird dieses Thema mit Nordkorea aktuell.
Ich sage: „Gib einem Kind Streichhölzer in die Hand, und es wird damit ein Feuer entfachen – es sei denn, Du könntest mit Engelszungen reden und hättest alle Zeit der Welt, bei diesem Kind zu bleiben und es dahin zu führen, dass das Feuer, welches dieses Kind entfachen möchte, eines wird, an welchem sich alle Menschen die Hände wärmen könnten.“
Was für ein Vertrauen Gott doch in uns Menschen hat! Wie ER doch tagtäglich mit uns redet und geduldig dabeisteht und zuschaut und alles – auch das Leid erträgt, welches durch die Offenbarung SEINER Geheimnisse und durch die Hingabe SEINER Geschenke an uns geschieht.
Wie oft hat ER in meinem Leben gesprochen und gesagt: „Ist nicht so schlimm – versuch es noch einmal!“? Ich glaube, ich kann diese Momente gar nicht zählen. Und wie oft habe ich IHM gegrollt und IHN verletzt, habe IHM nicht geglaubt und war zu stolz, zu trotzig, zu eigenwillig, zu altklug und glaubte, mit IHM darüber rechten zu können, wie mein Leben und das Leben Anderer zu verlaufen hätte? Wie oft habe ich IHM den schwarzen Peter zugeschoben und gesagt: „DU bist böse, DU bist schuld, dass das alles so und nicht anders passiert, DU bist der Grund für all dieses Leid auf der Welt!“ Ja, ich war nachtragend.
Aber ER versteht das! ER kennt meinen kleinen Horizont. ER weiß, dass ich die größeren Zusammenhänge gar nicht erfassen und begreifen kann.
Nur, weil ich IHM diese Macht und dieses Verständnis einräumen konnte, half ER mir aus dieser, meiner Enge heraus. Trost erfahren, Hoffnung denken, und SEINE Wunder schauen ist Gnade und Barmherzigkeit SEINER Güte!
Gott, Du Böser, hast mir meinen Groll geraubt – jetzt kann ich DICH nur noch lieben!  Amen

Freitag, 26. November 2010

DerNeueMichael

Ich bin heute morgen, um 3:23 Uhr aufgewacht und hatte plötzlich einen völlig neuen Gedanken:
Was, wenn es zwei Michaels in mir gäbe. Einen „alten“, der festgelegt ist durch seine Eltern, seine Erziehung, die Schule und seinen so genannten Lebenslauf. Er musste sich beweisen, er wurde begrenzt durch das, was Prüfungen, Lehrer und Ausbilder von ihm sagten und ist quasi stehen geblieben bei dem, was andere von ihm bezeugt haben.
Der andere Michael ist weiter gewachsen. Er hat sich weiter entwickelt und seine Sehnsucht nach Anerkennung hat ihn dazu getrieben, sich zu vervollkommnen. Diese Vervollkommnung wurde aber bisher nie nachgewiesen, konnte sich nie beweisen, weil keiner da war, der ihm dazu die Möglichkeit gab und ihn in diesen Bemühungen ernst genommen hätte.
Es könnte sogar sein, dass diese Person nicht männlich, sondern weiblich ist und von da her schon von der äußerlichen Erscheinung her angezweifelt würde, würde sie sich in ihrer vollen Größe
offenbaren. Ja, Scham vor Spott und Hohn würde verhindern, dass diese Person jemals nach außen in Erscheinung träte!
So lebt sie ein Schattenleben im Innern eines Mannes, der sich gleichsam gar nicht als Mann fühlt.
Warum? Nun, ich bin auf mein „Mann-sein“ gar nicht so stolz! Alle negativen Eigenschaften, welche ‚mensch’  einem Mann nachweisen könnte, habe ich ja an mir selbst entdeckt und habe versucht, sie zu verändern. Verändern, so sagt Anselm Grün, ein kaufmännischer Leiter der Abtei Münsterschwarzach, ist etwas, was mit Gewalt geschieht. Er zieht es vor, den Lauf der Dinge mit dem Willen Gottes gleichzusetzen und diesen Lauf mit „Verwandlung“ zu bezeichnen. Alles, was Gott berührt, wird verwandelt.
So verstehe ich mich als ein zweigeschlechtliches Wesen, das die Fähigkeiten der weiblichen Seite in sich vervollkommnet hat, weil das Gesicht des Mannes in dieser Welt an Bedeutung verloren hat.
Er, der Mann, ein Macho, der Kriege führt. Ein Pascha, der Befehle gibt und die Partnerin wechselt, wenn sie ihm in irgendeiner Weise nicht mehr nützlich erscheint; zu alt geworden, zu gewöhnlich, verbraucht, oder einfach seine Langeweile, seinen unbändigen Hunger nach Neuem nicht mehr stillen kann.
Das ist ein Mann, der keine Treue mehr kennt und keine eigene Spiritualität, also auch keine eigene Mitte mehr besitzt. Dabei spürt er ganz deutlich, dass ihm das alles fehlt. Aber, da er Geld verdienen muss und für sein Prestige sorgen muss, bleibt ihm gar keine Zeit für die Pflege seiner inneren Werte. Es sei denn, er hätte eine Position erreicht, die es ihm ermöglicht, dafür genügend Zeit zu erübrigen und Geld zu haben, diese Seelenposition zu pflegen.
Doch wie sollen seine inneren Werte wachsen können, ohne dass es im Außen dazu die richtigen Vorbilder gäbe, nach welchen Mustern er sich orientieren könnte?
Es hat lange Zeit gebraucht, bis ich die zu mir passenden Charaktere in der Realität gefunden habe!
Meine im Innern angelegten Begabungen liegen auf so verschiedenen Gebieten, wie zum Beispiel die eines Sängers und eines Mathematikers. Selten findet ‚mensch’ solche Begabungen in einem einzigen Menschen vertreten.  Und dennoch braucht ‚mensch’ heutzutage beide – den einen als Computerspezialisten und Kybernetiker, den anderen als Künstler und kreativ schaffenden Menschen. Die Entwicklung setzt sich in beide Richtungen fort und die Gesellschaft „belohnt“ nur ausgezeichnete Leistungen entweder in der Besonderheit eines Zieles, oder in dem Durchhaltevermögen, welches benötigt wird, bis sich ein Erfolg einstellt, oder in beidem. Nur herausragende Leistungen finden Beachtung und Anerkennung, während das Alltägliche in Bedeutungslosigkeit verschwindet, obwohl das in Wirklichkeit die eigentliche Leistung darstellt, ohne welche ein kontinuierliches Leben gar nicht vorstellbar wäre. Der zweite Mensch lebt in einer Traumwelt, wird nachts wach und bekommt dort all das zugesprochen, was er am Tage niemals erreichen wird, ja beanspruchen darf. In dieser Welt ist er der Held, er der Große und der völlig Andere, der er am Tage nie sein darf.
Der Computer nun hat es möglich gemacht, gewisse „Handycaps“ zu überwinden. Wer nicht gut zeichnen kann, der bedient sich eines Grafikprogrammes. Wer sich Dinge schlecht merken kann, der bedient sich einer Datenbank. Wer nie gut in Mathematik war, der kann sich mit Rechenprogrammen helfen, welche von Menschen entwickelt worden sind, die das alles besser können und dem Computer beigebracht haben, wie das durch einfachen Tastendruck, oder Mausklick – ohne eigene Gehirnleistung - gemacht werden kann. So werden wir alle ein Stück weit auf die gleiche Ebene gehoben, obwohl eigentlich die Fähigkeiten dazu fehlen. Das Team erledigt das. Und der Computer verbindet uns miteinander. Werden wir dadurch austauschbar? Verlieren wir in einer Anonymität der virtuellen Welten des Computers die eigene Identität?
Wer sind wir noch – ohne unsere PC`s und Laptops, I-Pod`s usw.?
Dazu kommt, dass diese „dritte Welt“, welche da geschaffen worden ist, Zeit braucht, Zeit der Präsenz. Nur, wer in dieser Welt auch „on-line“ ist, wird dort auch wahrgenommen.
Aber: fehlt die Zeit nicht, um mit seinen Kindern zu spielen, die Frau zu lieben und einen Baum zu umarmen und das Gras unter nackten Füßen spüren zu können?
Ich ging davon aus, dass sich in mir eine völlig neue Person heranbildet. Das ganz andere Wesen. Eigentlich, um mit Anselm Grün zu sprechen, das Wesen, oder das Bild, das Gott sich von mir gemacht hat. Und das scheint ein völlig anderes zu sein, als die Person, welche ich gekannt habe.
In Michael Ende`s Buch „Die unendliche Geschichte“ wird dieser Vorgang beschrieben, wie ein Schulkind ein Buch in die Hände bekommt, in welchem von dieser anderen Person eine Geschichte erzählt wird und wie sich über dieses Buch ein Austausch zwischen diesen beiden entwickelt. In dem Moment, wo der lesende Junge die zentrale Person rettet, dadurch, dass er ihr einen neuen Namen gibt, entsteht sein eigenes "Phantasien", worin er selbst der Held und Diener dieser inneren, zentralen Person ist.
Michael Ende nennt sie „die kindliche Kaiserin“ – eine Seelenfigur. Sie besitzt die Macht in diesem  Phantasieland, ist aber angewiesen auf Menschen, die von ihr träumen, sich in ihrem Land aufhalten.
Die Realität und die Traumwelt miteinander zu verbinden, dieser Traum, scheint sich in  dieser „dritten Welt“, der Computerwelt, zu erfüllen. Doch, was ist geschehen? Ich sitze hier vor meinem Computer! Anstatt dass ich schlafe und in meinen Träumen das Leben lebe, was ich in der Realität nie erreichen konnte, sitze ich wach und mache mir einen Kopf darüber, was besser wäre, oder was hätte sein können. Dabei gibt es doch nur eine Realität, oder? Ich kann weder die Vergangenheit verändern, noch kann ich die Zukunft in solche Bahnen lenken, dass ein vorhersehbares Schicksal entsteht. Und was wäre das auch für eine Zukunft, die mir schon bekannt wäre, weil ich sie vorausberechnet habe, oder wie ein Band eines Rekorders noch einmal zurückgespult und neu bespielt hätte? Was ist Leben überhaupt? Woran erkenne ich die Qualität meines Lebens? 
Ich werde mich jetzt, um 5:00 Uhr morgens wieder schlafen legen und vielleicht träume ich noch etwas darüber, wie ein würdiges, gelingendes Leben aussehen könnte…

Mittwoch, 17. November 2010

MenschenZorn


Gottes Zorn und Menschenzorn

Oder : Moderates Handeln.
Ist es Ihnen auch schon so gegangen? Sie waren an einem Punkt angekommen, wo sie das Gefühl hatten: Einen Schritt weiter -, und ich bin tot! Am besten lässt sich eine solche Situation mit einem Bild vergleichen. Kennen Sie Kiesgruben? Das sind Stellen in der Landschaft, in welchen Menschen mit Baggern angefangen haben, Kies und Geröll abzubauen. Durch das Graben ergibt sich bald ein Höhenunterschied zwischen der Grube und der Stelle, an welcher nicht weitergegraben wird. Zum Schluss sind das meist Höhenunterschiede bis über 50 Meter. Wenn ich dann oben an den Rand einer solchen Kiesgrube stehe und hinuntersehe, kann ich mir sehr gut vorstellen, was passieren würde, würde ich auch nur einen Schritt weitergehen. Lebensgefährlich sind solche Stellen. Ein Absturz kann tödlich sein. Ich habe an einem solchen Platz in Markdorf einmal ein kleines Kreuz  mit einer Kupfertafel entdeckt, auf welcher der Schicksalsschlag einer jungen Familie eingraviert war: Die zweijährige Tochter war dort beim Spielen abgestürzt und hatte den Tod gefunden.
Manchmal jedoch geht eine solche Situation gut aus. Wir sagen, in einem solchen Fall war ein Schutzengel zugegen. Was will ich damit sagen?
Nun an so einem Punkt, wo ein Mensch das Gefühl hat, <einen Schritt weiter und du bist tot>,
da kann manchmal Gottes Gnade nur noch helfen. Vom menschlichen Standpunkt aus ist da keine Rettung mehr möglich. Gottes Zorn ist oft anders, weil wir nur einen begrenzten Blickwinkel haben, will ich sagen. Sein Horizont ist weiter und wo wir Menschen nur noch einen Abgrund vor uns sehen, sieht Gott noch einen Weg, weil ER der HERR ist, der ERHABENE, der HERR über Leben und Tod!
So ist an solchen Engpässen oft für den Menschen die Angst am größten und demnach auch seine Verzweiflung. So eine Situation kann im Innern noch eine Kraft erzeugen, welche die Angst umsetzt in eine unglaubliche Kraft; eine letzte Anstrengung, dem Tod zu entrinnen.
Menschenzorn, wenn er entbrennt, ist oftmals sehr planlos und ungerichtet. Seine Kraft verpufft, wie die Luft, welche aus einem Ballon entweicht, den ‚mensch’ mit einer Nadel zum Platzen bringt: Ein lauter Knall – und das war`s.
Von Geburt an kennen wir Situationen, wenn`s eng wird. Schon im Geburtskanal haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir uns drehen und wenden müssen, um aus dem eng gewordenen „Gefängnis“ Mutterleib herauszukommen. Solche „Schlüsselerlebnisse“ helfen uns bei Bedrohungen, die das Leben uns bieten kann, weiter. Das Prinzip heißt Hoffnung. Und oft ist in Situationen, in welchen es eng wird, noch eine Möglichkeit, dem Tod zu entkommen. Nur eines ist sicher: Wenn uns dabei nicht irgendwie eine Hilfe zuteil wird, dann…
Gott ist anders als wir Menschen. ER kennt diese Angst. ER ist durch dieses Leben millionenfach hindurchgegangen. Niemals würde ER einen Menschen absichtlich  in eine solch bedrohliche Situation bringen.
Es sei denn, ER hätte beschlossen, dass dieser Mensch ein neues, ein anderes Leben verdient hätte.
Ein Leben, was nicht so begrenzt ist, wie dieses Erdenleben. Aus dem „Gefängnis“ Erde kann nur ER entlassen.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ICH habe die Welt überwunden!“ , sagt Jesus Christus.  Trost zu finden in Situationen, wenn`s eng wird. Das, so glaube ich, hilft uns Menschen dazu, ein Leben auf dieser Erde zu führen, was Spuren hinterlässt. Spuren, die Frieden auf Erden bewirken und den Menschen ein Wohlgefallen geben.

Montag, 15. November 2010

Der momentane Zustand


Wir sind im Raum Gottes angekommen. (Eigentlich waren wir schon immer dort - aber bewußt war uns das vielleicht nicht)
Das heißt: Unsere Erkenntnis ist in einem Maße angewachsen (seit ADAM und EVA), in welchem die Energie der Angst über das Neue (was wir bereits erkennen können und was möglicher weise bevorsteht) gleich groß ist, wie die Kraft des Zutrauens und Vertrauens (durch die Gewohnheit zum Alten, was wir bereits kennen und kennengelernt haben).
Allein die Blickrichtung, der Augenblick, wird entscheiden, wohin wir uns bewegen - ob wir beim Alten verweilen, oder ob wir zum Neuen weiterschreiten.
Allerdings:
Jede neue Entscheidung und jeder Schritt eines einzelnen Individuums hat Auswirkungen für die Gesamtheit.
Michael Lamprecht im Juni 2005

Samstag, 13. November 2010


Ich bin mal wieder aufgewacht. „Er weckt mich alle Morgen“ – heißt es in einem Lied. Schon, aber zu früh! Ich habe offenbar zu viel Energie „getankt“, dass ich schon so früh – 4 Uhr dreißig – aufgewacht bin. Aber: Mein Körper tut nichts Verkehrtes; das habe ich inzwischen gelernt. Seit Jahren leide ich an Allergien. Hausstaub, Wiesenschwingel, Haselpollen und andere bringen meine Schleimhäute zu außergewöhnlichen Reaktionen. Im Endeffekt habe ich erfahren, dass mein Körper auf Fehlverhalten reagiert. Eine innere Gereiztheit hat letztlich meinen Zustand verursacht. Ich reagiere anders – das sagt das griechische Wort < allergós > oder in griechischer Schrift: αλλεργός.
Warum? Nun, ich habe herausgefunden, dass ein gewisses Erregungsmuster im Körper eine bestimmte Höhe des Adrenalinspiegels im Blut erzeugt. Dieser erhöhte „Alarmzustand“ lässt ab einer gewissen Korngröße  Eindringlinge, wie es Pollen sind, als bedrohlich erscheinen und erzeugt Abwehr.
Vielleicht sind sie ja tatsächlich bedrohlich, weil Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die Pollen heutzutage mit Schwefeldioxiden, wie sie bei Abgasen durch Verbrennung - von zum Beispiel Benzin - entstehen, „verdreckt“ sind und durchaus für den Körper ab einer gewissen Stückzahl bedrohlich werden können.
Jedenfalls ist der Alarmzustand des Körpers dafür verantwortlich, dass ich anders als Andere reagiere und meine Schleimhäute superempfindlich gegen alles geworden sind, was in der Luft so „herumfliegt“ und in die Nase eindringen kann. 
Ich habe des Öfteren „die Nase voll“!
Nun, gestern habe ich ziemlich spät noch einen „Chickendöner“ gegessen und habe beim Anschauen eines Filmes auf einer DVD auch noch anderthalb Tafeln Schokolade zu mir genommen. Kein Wunder! – werdet ihr sagen. Aber: Ich habe einen Temperaturschub, welchen ich heute morgen erlebt habe, nicht als unangenehm empfunden. Im Gegenteil! Ich konnte eine Art Befreiung dabei wahrnehmen, welche meine Schleimhäute mit Wärme versorgte. Ich, oder besser, mein Körper hat diese zusätzliche Energie benötigt, um den Schleimhäuten zu helfen. Ein weiteres Mal in meinem Leben erfahre ich so etwas wie Vertrauen in meinen Körper. Bis vor Kurzem stellte er sich mir mehr als „Vehikel“ dar, das mehr schlecht wie recht funktionierte und immer wieder krank wurde.
Wie konnte es nur zu so einer Einstellung kommen?
Nun, ich denke, dass meine Eltern mir eine solche Einstellung vermittelt haben. Und woher hatten die sie? Von ihren Eltern, von Ärzten, von Lehrern, von Wissenschaftlern; aber vielleicht auch aus dem Krieg, der zwischen 1936 und 1945 auf dieser Welt tobte.
Angst vor dem Tod. Zu dieser Jahreszeit – im November – eine immer wiederkehrende Tatsache.Wir sehen die Blätter der Bäume fallen. Jemand, - vielleicht war es der Baum?, oder auch die
Sonne?, oder die Drehung der Erde?, oder alles zusammen? - hat ihnen die Kraft zum Weiterleben genommen und sie sind einfach zu Boden gefallen und waren getrennt vom Baum, tot – nicht mehr zu gebrauchen. Und – ja auch im Krieg sind Menschen „gefallen“.
Das macht Angst. Das könnte jederzeit jedem passieren – einfach zu Boden fallen und tot sein.
Und die dunkle und kalte Jahreszeit ist, ebenso wie ein Krieg ein immer wiederkehrendes Mahnmal dafür, dass wir alle, alle Lebewesen einmal „fallen“ und sterben werden.
Angst löst Unruhe aus. Erwachen! Der Körper wird geweckt und kommt in Schwung. Eigentlich ein Segen, denn das verstehen wir unter Leben: Bewusstheit, Bewegung, Schwung, Atem, Fluss, Freude!
Wenn wir schlafen geht unser Leben zwar weiter, aber wir bezeichnen den Schlaf als den „kleinen Bruder des Todes“. Im Schlaf ist das Bewusstsein, das Erleben, ausgeschaltet.
Ist das kein Leben? Wir haben zumindest nichts davon. Oder doch? Der Körper fordert sein Recht. Recht auf Schlaf. Aber was tun wir? Wir versuchen doch alle uns gesetzten Grenzen in irgendeiner Weise zu manipulieren. Das haben wir als Kinder schon getan, oder? Wenn Mutter uns auf den Topf setzte und erwartete, dass wir unser „Geschäft“ machen sollten; haben wir dann nicht gerade zum Trotz dagegen gehandelt und das „ersehnte Stück“ zurückgehalten, um uns und der Welt zu beweisen, dass wir die „Macht“ haben und niemand darüber bestimmen kann, wann und wie viel wir von uns geben?
Die Nacht zum Tag machen. Grenzen, welche uns „Angst“ machen, oder uns bestimmen wollen, überwinden!? Der menschliche Erfindergeist hat viele Errungenschaften, wie zum Beispiel das elektrische Licht, hervorgebracht, um Grenzen wie die Tag-Nachtgrenze zu überwinden. Wie sinnvoll sind solche Grenzen? Wie sinnvoll ist ihre Beachtung?  Heute gibt es sehr viele
 „Rufer in der Wüste“ – Gesundheitsapostel, welche uns diese natürlichen Grenzen wieder ins Gedächtnis, oder besser ins Verständnis rufen wollen. Manche davon haben aus ihrem eigenen Missbrauch, aus Sucht, Krankheit und Leid bittere Erfahrungen gemacht, welche sie uns, die wir noch gegen unsere Grenzen aufbegehren und sie verschieben, vermitteln wollen. 
Lassen wir uns rufen? 
Teuer, sehr teuer sind solche Kurse und Seminare zum Teil und haben doch einzig und allein den Sinn: Die Kommunikation zwischen Körper und Geist wieder herzustellen; eine Harmonie, welche eigentlich am Anfang bestand, aber durch irgendetwas im Laufe unseres Lebens gestört wurde. Und worin bestand diese Störung? War es der Drang nach Selbstbestimmung, die Neugier, die Verführung durch andere, oder waren es die schon damals „verqueren“ Umstände, in welche wir hineingeboren wurden?
Ich erfahre: Es gibt eine Zeit der Besinnung, der Umkehr, der Genesung und Heilung für den, der darum bittet, der sich darauf einlässt und der auf eine Stimme hört, die nicht immer die lauteste ist.
Vielleicht hast Du schon ähnliche Erfahrungen gemacht, dann freut es mich von Dir zu hören.
Oder aber: Du interessierst Dich für weitere Erfahrungen, welche ich mit Dir teilen kann, dann freut es mich, wenn Du Dich meldest. Danke!
In diesem Sinne: Alles Gute für Deine Genesung…