Gottes Zorn und Menschenzorn |
Oder : Moderates Handeln.
Ist es Ihnen auch schon so gegangen? Sie waren an einem Punkt angekommen, wo sie das Gefühl hatten: Einen Schritt weiter -, und ich bin tot! Am besten lässt sich eine solche Situation mit einem Bild vergleichen. Kennen Sie Kiesgruben? Das sind Stellen in der Landschaft, in welchen Menschen mit Baggern angefangen haben, Kies und Geröll abzubauen. Durch das Graben ergibt sich bald ein Höhenunterschied zwischen der Grube und der Stelle, an welcher nicht weitergegraben wird. Zum Schluss sind das meist Höhenunterschiede bis über 50 Meter. Wenn ich dann oben an den Rand einer solchen Kiesgrube stehe und hinuntersehe, kann ich mir sehr gut vorstellen, was passieren würde, würde ich auch nur einen Schritt weitergehen. Lebensgefährlich sind solche Stellen. Ein Absturz kann tödlich sein. Ich habe an einem solchen Platz in Markdorf einmal ein kleines Kreuz mit einer Kupfertafel entdeckt, auf welcher der Schicksalsschlag einer jungen Familie eingraviert war: Die zweijährige Tochter war dort beim Spielen abgestürzt und hatte den Tod gefunden.
Manchmal jedoch geht eine solche Situation gut aus. Wir sagen, in einem solchen Fall war ein Schutzengel zugegen. Was will ich damit sagen?
Nun an so einem Punkt, wo ein Mensch das Gefühl hat, <einen Schritt weiter und du bist tot>,
da kann manchmal Gottes Gnade nur noch helfen. Vom menschlichen Standpunkt aus ist da keine Rettung mehr möglich. Gottes Zorn ist oft anders, weil wir nur einen begrenzten Blickwinkel haben, will ich sagen. Sein Horizont ist weiter und wo wir Menschen nur noch einen Abgrund vor uns sehen, sieht Gott noch einen Weg, weil ER der HERR ist, der ERHABENE, der HERR über Leben und Tod!
So ist an solchen Engpässen oft für den Menschen die Angst am größten und demnach auch seine Verzweiflung. So eine Situation kann im Innern noch eine Kraft erzeugen, welche die Angst umsetzt in eine unglaubliche Kraft; eine letzte Anstrengung, dem Tod zu entrinnen.
Menschenzorn, wenn er entbrennt, ist oftmals sehr planlos und ungerichtet. Seine Kraft verpufft, wie die Luft, welche aus einem Ballon entweicht, den ‚mensch’ mit einer Nadel zum Platzen bringt: Ein lauter Knall – und das war`s.
Von Geburt an kennen wir Situationen, wenn`s eng wird. Schon im Geburtskanal haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir uns drehen und wenden müssen, um aus dem eng gewordenen „Gefängnis“ Mutterleib herauszukommen. Solche „Schlüsselerlebnisse“ helfen uns bei Bedrohungen, die das Leben uns bieten kann, weiter. Das Prinzip heißt Hoffnung. Und oft ist in Situationen, in welchen es eng wird, noch eine Möglichkeit, dem Tod zu entkommen. Nur eines ist sicher: Wenn uns dabei nicht irgendwie eine Hilfe zuteil wird, dann…
Gott ist anders als wir Menschen. ER kennt diese Angst. ER ist durch dieses Leben millionenfach hindurchgegangen. Niemals würde ER einen Menschen absichtlich in eine solch bedrohliche Situation bringen.
Es sei denn, ER hätte beschlossen, dass dieser Mensch ein neues, ein anderes Leben verdient hätte.
Ein Leben, was nicht so begrenzt ist, wie dieses Erdenleben. Aus dem „Gefängnis“ Erde kann nur ER entlassen.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ICH habe die Welt überwunden!“ , sagt Jesus Christus. Trost zu finden in Situationen, wenn`s eng wird. Das, so glaube ich, hilft uns Menschen dazu, ein Leben auf dieser Erde zu führen, was Spuren hinterlässt. Spuren, die Frieden auf Erden bewirken und den Menschen ein Wohlgefallen geben.
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