Donnerstag, 19. September 2013

Die Wand

Heute morgen wachte ich auf mit diesem Bild im Kopf: 
So dünn wie diese Kunststoffschüssel ist die Trennung zwischen „Gut“ und „Böse“. Ja, ‚mensch’ sieht sogar die andere Seite und kann schemenhaft den Hintergrund erkennen. Niemand sollte sich so sicher sein, dass diese Trennung zwischen dem, was vordergründig als „gut“ erscheint, nicht im nächsten Moment umschlagen kann und sich als „Zuviel-des-Guten“ herausstellen kann und dann eben nichts Gutes mehr bewirkt.
Die einzige Hoffnung und das Maß, welches sich als gesund und gut herausstellt, ist immer wieder nur das Göttliche und die Hinwendung dorthin. Warum?
Weil ich als Mensch weiß, dass ich nur durch die Kenntnis von und Zuwendung zu diesem Gott und Seiner Botschaft geschützt bin vor den Versuchungen und Handlungen, welche mich ins Verderben führen. Ich bekomme das immer wieder hautnah vor Augen geführt.
Gestern war ich bei der Witwe eines Bankdirektors und sollte seinen Computer mit einem neuen Virenprogramm schützen. Dabei stieß ich, wie Gottes Fügung das wollte, auf eine CD, auf welcher Nacktaufnahmen mit sehr deutlich pornographischem Inhalt gespeichert waren.
Wie peinlich und merkwürdig berührend – ja verletzend – das sein kann und was es mit der Vorstellung von Liebe machen kann, als der reinen und erfüllenden Begegnung zweier Menschen; als dem höchsten Geschenk, was sich zwei Menschen jemals geben können, brauche ich, glaube ich, dazu nicht weiter ausführen.
Ich weiß aber auch, was es bedeutet, von dieser Liebe sich ausgeschlossen zu fühlen und kenne die Gedanken und Gefühle, welche sich in einem Menschen breit machen können, der dieses höchste Geschenk der menschlichen Liebe untereinander entbehren muss. Ich kenne die drängende Kraft, welche sich einstellt, wenn dieses Bedürfnis unerfüllt bleibt, diese Liebe sich nicht mitteilen darf.
Ich weiß um die Verdrehtheit und den Groll, welche sich aufbauen, sobald diese Regungen unterdrückt werden müssen und das Objekt der Sehnsucht zum reinen Objekt der Abreaktion dieses Impulses verkommt. Da bleibt nichts von der Zartheit und liebevollen Zugewandtheit übrig. Alles verkehrt sich in giftigen Zorn und das Bedürfnis jemanden leiden sehen zu wollen, stellvertretend für die Zurückhaltung und das Abgelehntsein, welche dieser Körper in der Entbehrung körperlicher Nähe erfährt.
Ja, die Trennwand ist dünn und schemenhaft erkennt ‚mensch’ das Dahinterliegende.
Gern ist ‚mensch’ versucht, das „Böse“ in der Welt beim Anderen zu erkennen – nicht bei sich selbst.
Bis, ja bis ‚mensch’ selbst sich in einer solchen Situation wiederfindet. Dann hilft allerdings nur noch die Gnade Gottes, welche ihn, wie diese Schüssel umgibt und trennt und ihn hoffentlich davor bewahrt, selbst ein Opfer des Bösen zu werden und zum Täter zu verkommen.   

Mittwoch, 7. August 2013

GebrateneTauben


GebrateneTauben
Anmerkung des Verfassers: Der von mir hier eingestellte Beitrag enthält keine Links, welche von mir eingesetzt wurden. Demzufolge übernehme ich keinerlei 
Verantwortung für hier erscheinende (maschinell oder von Hackern eingesetzte) Links, welche auf irgendwelche anderen Seiten führen! 
Das geflügelte Wort von den gebratenen Tauben, welche einem im Paradies in`s Maul fliegen sollen, beschreibt die Mühelosigkeit, nach welcher wir uns fälschlicherweise sehnen als Wesen dieser Erde, wo der Selbsterhalt, der Schutz und das Bewegen unseres Körpers immer wieder Mühe signalisiert. 
GewichtHeber
Die Kraft der Erdanziehung zu überwinden, sich „senkrecht“ und den Körper bei Kräften zu halten, erfordert eine gewisse Überwindung von „Trägheit im Innern“, welche  uns daran hindern möchte, uns allzu sehr einzusetzen und Schweiß und Tränen für dieses (von Gott geschenkte) Leben zu vergießen.
Dieser Aufwand, so will uns immer wieder jemand weismachen, ließe sich vermeiden
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Wir bräuchten doch nur etwas von jenem Trank nehmen, oder diese Dienstleistung in Anspruch nehmen – und schon wären wir einen Schritt weiter, hätten Andere überholt und einen Vorsprung gewonnen, der uns einen Vorteil verschaffe vor den Anderen.
Dabei kann an dieser Versprechung doch etwas nicht stimmen, oder?
Was ich selbst nicht in Gang gesetzt habe, dessen Funktion und Wirkung kenne ich zum Einen nicht (Verständnis) und habe somit auch nicht das Erleben einer Überwindung – genannt Arbeit!  
 
Arbeit
Der Lohn der Arbeit ( Gottes Lohn ) ist das Erleben, dass ich ein Problem, das bestand und mir Mühe machte es zu bewältigen, überwunden und bewältigt habe.
Gebratene Tauben sind zwar vielleicht schmackhaft und stillen den Hunger, aber ich habe damit keine Mühe gehabt und mir fehlt die sinnliche Erfahrung der Jagd und des Bratens, bevor ich sie verzehren kann.
Ich nehme also bei dem Erhalt eines so genannten Vorsprungs gleichzeitig einen Nachteil in Kauf: Ich weiß nicht und habe nie die Erfahrung gemacht, wie gebratene Tauben gemacht werden.
Nun haben wir heute eine ganze Reihe von Angeboten an Waren und Dienstleistungen in unserer Gesellschaft, an deren Zustandekommen wir nicht beteiligt sind.
Wir geben ersatzweise dafür ein Tauschmittel dafür her, für das wir selbst Arbeit geleistet haben – zumindest ein größerer Teil von uns macht das so. 
Geld
 Das Leben, so können wir feststellen, war ein Geschenk an uns. Aber jeglicher Schritt auf dieser Erde bedarf unseres Einsatzes und unserer Kraft. Wo wir unsere Kraft nicht einsetzen können, oder wollen, bleiben wir an einem Punkt stehen und kommen nicht weiter.
Ohne die Hilfe der Gemeinschaft wäre es uns sicherlich nicht gelungen, gewisse Errungenschaften dieser Zivilisation heute genießen zu können, wie fließendes Wasser, Heizung, Transportmittel wie Auto und Bahn, Flugzeuge, Kommunikationsmittel, wie Telefon, Funk und Fernsehen. 
Überall haben Menschen sich eingesetzt, unser Leben zu vereinfachen. Schwere und auch stupide Arbeiten werden von Maschinen übernommen und überhaupt die Fertigung am Band, das Herstellen von Stückgut in Millionenauflage hat so Einiges revolutioniert und vereinfacht. 
Ja, wir haben es fast geschafft. Wir sind bald so weit, dass uns gebratene Tauben in`s Maul fliegen, obwohl ich am Anfang sagte, dass dieser Zustand uns einer Sache beraubt: Der sinnlichen Erfahrung, es selbst gemacht zu haben. 
 
FussballSpieler
Dafür müssen wir mit Ersatzhandlungen unser Leben gestalten, um nicht am Sinn des Lebens zu verzweifeln. Der Zustand, ständig nur beschenkt zu werden, so sage ich mal aus meiner Erfahrung, ist für den Menschen nämlich nicht auszuhalten!
Wer beschenkt wird, möchte sich für dieses Geschenk irgendwann revanchieren. Er möchte mit dieser Energie, welche ihm zur Verfügung gestellt wurde, etwas sinnvolles anfangen und den Impuls des Lebens weitergeben. Dabei sollte ihm aber selbst überlassen werden, was er mit der ihm geschenkten Energie anstellt. Warum? Wenn wir an Geschenke Erwartungen knüpfen, so sind das keine Geschenke. Und durch die Erwartung geschieht wiederum eine Lenkung und wir sind dann da, wo wir heute als Gesamtgesellschaft dieser Erde stehen:
Kurz vor der Selbstauslöschung durch mehrere „Massenvernichtungswaffen“ – wobei ich mir nicht sicher bin, welche die gefährlichere davon ist:  Die Atomenergie oder der Computer.

Montag, 22. April 2013

HierWendetSichDerGastMitGrausen


Diese Worte sind bekannt aus dem Gedicht „Der Ring des Polykrates“.Die Freundin eines Freundes hat einen reichen Bruder. Und gestern hat der Bruder dieser Freundin seine Familie eingeladen, eine Dampferfahrt mit ihm zu machen. 
AbNeigung
 Was ich an den so genannten „Reichen“ nicht mag, ist ihre manchmal sehr ins Gewicht fallende Maßlosigkeit 
Der Reiche
  und auch das Beduerfnis, andere mit ihrem so genannten „Vermoegen“ beeindrucken zu wollen. 







Der Protz


So erzaehlte mir dann dieser Freund, dass sie (seine Freundin, ihre 74 Jahre alte Mutter, die neue Frau des Bruders und er selbst) 4 Stunden auf diesem Dampfer zubrachten bei der noch ziemlich kuehlen Witterung. 







Und es sei ihr jetzt, zuhause angekommen, schlecht, ja regelrecht schwindelig, von dieser überlangen Fahrt auf dem Wasser.

Ein ähnliches Phänomen entdecke ich bei mir selbst, in meiner Betroffenheit bei dem Fall von Rosemarie Fliess, welcher sich letzte Woche in Berlin ereignet hatte.
Eine kranke und Sozialhilfe empfangende Frau wurde aus ihrer Mietwohnung vertrieben – zwangsgeraeumt – , wie das im Amtsjargon heißt, und verstarb nach dieser Aktion, welche  sehr viel Aufregung und Wirbel verursacht hatte, zwei Tage später.
Behindert?

Ich vermute mal, dass die Verzweiflung und dieses oben erwaehnte „Grausen“ den Entschluss, diese Welt zu verlassen, wesentlich beschleunigt hat.

Ja, da kann einem schon das kalte Grausen kommen. Und manche moegen da gar nicht so lange oder intensiv hinschauen, weil sie das in Resonanz braechte zu eben diesem Grausen.
Oder es wird einem schwindelig, wenn sie/er darueber nachdenkt: Irgendwann werde ich selbst einmal alt und vielleicht auch krank.

Alt?


Habe ich dann noch genuegend Geld zur Verfuegung, dass ich meine Miete bezahlen kann? Wann wird es dann so eng, dass ich dem Entschluss folge, diese Welt zu verlassen? 
Brauche ich dieses „Grausen“, um mich von meinem Koerper und dieser Welt zu trennen? Oder darf ich lebenssatt und erfuellt von schoenen Ereignissen und Eindruecken diese Welt verlassen? 
Verzweifelt?
Wie wird das sein? Muss ich mich verdraengen lassen, mit Gewalt vertreiben lassen? 
Oder habe ich den Schutz und die Sicherheit, dass ich mein Leben im Frieden beenden darf?  
Wie weit kann ich daran selbst gestalten? 
Und wie weit sollte ich andere darum bitten koennen, dass sie mir das auch gewaehren? Welchen "Verdienst" muss ich mir erworben haben? Wie weit werde ich gehoert? 
Der Rufer
Wie weit hoeren Menschen mich ueberhaupt heutzutage noch? 

Habe ich Freunde, die mich begleiten? 
Habe ich Einfluss? 
Hilft mein Bitten? 
Bitte, liebe Freunde, bitte, liebe Menschen in Nah und Fern – ich bitte das nicht (nur) fuer mich – das ist vielleicht schon einigen klar geworden – ich bitte das für viele, ja eigentlich fuer alle Menschen! 

Habt Erbarmen mit den Kranken und sozial Schwachen! 

Freitag, 1. März 2013

WasZiehenWirUnsHeuteAn?


Was gibt es denn zur Auswahl? => Verschwörungs – oder Verblödungstheorie.

Ich sehe mittlerweile diese beiden Alternativen:
SchöneNeueWelt?
Entweder ich huldige dem Kapitalistischen Modell und schlucke all die Unmöglichkeiten, welche sich damit verbinden, wie zuzulassen, dass dieser Planet durch Weltschmutz und
unmäßige Gier sich langsam von einem blauen Planeten zu einem grauen Planeten verwandelt. Und ich schlucke dabei Tabletten, um danach den Sirenen der Verkäufer und Geschäftemacher wieder lauschen und dem Rausch des Konsums folgen zu können und im Dämmerzustand eines Zombies all denen zu glauben, die sagen, ich sei einer Verschwörungstheorie aufgesessen und müsse quasi nur den Schalter umlegen, um wieder „normal“ und angepasst mein Leben fristen zu können.
Oder aber:
Phantasien
Ich sage aller Gewalt in Form von Waffen und Repressionen ab, verzichte dabei jedoch, mich zu engagieren gegen jeglich Andersdenkende, esse kein Fleisch mehr und lasse zu, dass ich Anämie und Allergien schutzlos ausgeliefert bin, weil es da immer noch Menschen gibt, welche ihren Arsch auf zwei oder vier Rädern mit fossilen Brennstoffen durch den Raum bewegen müssen. Und ich fühle mich glücklich, grüne Gedanken hegen zu können und den Anspruch zu haben, ein eigenes Beet zu haben, aus dem ich meinen täglichen Bedarf an Nahrung decken kann. Ich ernähre mich also fleischlos und verbrauche meine Energie nachhaltig. Aber ich verbinde mich weder mit anderen zu Interessengruppen, um mir eine „eigene Meinung“ leisten zu können und mir die Illusion zu geben, ich tue etwas für den Erhalt unserer Spezies. Und ich werde dann eines Tages mit Vorbildcharakter von meinem ehemals noch mit einem Preis ausgezeichneten Grundstück zwangsgeräumt, weil ich einer neuen Trasse zur Autobahn Berlin – Paris weichen muss?
Ich werde nicht zur Waffe greifen. Ich werde mich aber zu wehren wissen.
Leute, was hier vorgeht, ist mehr als nur eine Verschwörung. Das ist eine Umwälzung größeren Ausmaßes, in welcher keiner so recht weiß, wo sie/er hingehört.
Warum? 
Eigenes Auto
Nun, manche hängen halt noch an ihrem selbst erworbenen PKW und sehen darin ihre noch einzige ihnen verbliebene Macht, ihrem Nachbarn den Dreck in die Schnauze blasen zu können, weil das von Staats wegen sanktioniert ist und über Steuermittel abgedeckt und gewissensberuhigt ist, und sehen darin aber darin keinen Widerspruch, sich nachhaltig und energiebewußt zu verhalten. Oder sie fliegen zwei-bis dreimal mit einem Flieger in den Urlaub und wundern sich dann über den Klimawandel. 
Während andere schon so weit sind, zu glauben, es reiche nicht mehr, nur auf Fleisch und Milch zu verzichten und dabei angekommen sind, nur noch „flüssig“ ernährt zu werden, sich in einem Bett auf einer Station im Krankenhaus oder einer Klinik wiederzufinden und gesagt zu bekommen, sie hätten ein Reizdarmsyndrom und eine vegetative Depression, und sie müssten sich von ihren aggressiven Gedanken der Vergangenheit endlich verabschieden und innerlich lediglich einen Schalter umlegen, welcher sie wieder auf die rechte Bahn bringen und alles wieder im rechten Licht sehen ließe.
Sanitätsfall
Wir (als gesamte Menschheit) seien nun mal noch nicht so weit, ohne Waffen und staatliche Gewalt auszukommen. – Die Anderen, die Gewaltbereiten, seien das Problem, vor welchen wir, der Staat, Sie schützen müssten. Dann bekommen Sie ein paar Pillen verschrieben und werden dann, wenn mit ihnen ein Ernährungsplan erstellt wurde und der Stuhlgang sich normalisiert hat, wieder auf die Menschheit losgelassen! 
Verstehen Sie die Spaltung? Da gibt es eine Gruppe von Menschen, welche es sich leisten kann, mit vorsintflutlichen Denkmustern und archaischen Methoden diese Welt zu beackern, 


Vorsintflutlich
während Ihnen Gedanken zugeflüstert wurden, die sich mit Methoden von Übermorgen befassen und ein völlig neues Weltbild beinhalten, welches mit der momentanen Realität einfach nicht in Einklang zu bringen ist, weil das so genannte „Zukunftsmusik“ ist!
Dabei werden Ihnen aber schon Mittel in die Hand gespielt, wie elektronischer "Zauberschnickschnack", der Ihnen vorgauckelt, was für ein zukunftsorientierter Mensch sie seien. Und zudem wird Ihnen alles Wissen und Technologie beigebracht. Aber nicht, um hier die Welt zu verbessern. Nein! Um mit Ihrer Hilfe in den Weltraum flüchten zu können, sobald, diese Erde unter den Altlasten und dem Schmutz, welchen diese Herren der Welt hinterlassen haben, zusammengebrochen ist!
Sollte das jedoch nicht frühzeitig genug klappen, haben diese feinen Herren und Damen (!) noch eine Alternative für Sie bereit: Sie zeigen Ihnen, wie ‚mensch’ diese Welt bereitwillig und vorzeitig selbst verlassen kann.
Die Spritze

Daraus erhoffen sie sich eine Art „Selbstreinigung“, mit welcher der Planet Erde vielleicht doch noch „gerettet“ werden kann und hätten damit ihr Ziel, hier auf der Erde weiter in Saus und Braus leben zu können – ohne Einbuße jeglichen Prunks und demonstrativen Luxus`  – endlich erreicht!


Das walte Gott, der helfen kann. Mit Gott fang ich die Arbeit an ( und ziehe mir die Verschwörungs – oder Verblödungstheorie an? )!
Eure Entscheidung, Leute!


  





Mittwoch, 30. Januar 2013

WasWirdSein


Was wird sein?

Oder: Der scheinbar sinnlose Kampf gegen bestehende Verhältnisse

Visionäre hat es zu allen Zeiten gegeben. Propheten waren eine spezielle Erscheinung in der jüdischen Tradition. Es waren Menschen, welchen die Gabe nachgesagt wurde, sie haben Kontakt zu einer Höheren Macht, bei welcher die Zukunft schon sichtbar sei und das, was sein wird, könne nur dann sich anders gestalten, wenn die herrschende Macht auf Erden sich besinne und eine andere Richtung einschlage. 

Eine solche Geschichte ist im Buch Jona im Alten Testament aufgeschrieben. Der Prophet selbst scheut vor dem Auftrag zurück, der Stadt Ninive und ihrem Herrscher entgegen zu treten und die Nachricht, welche Gott für sie hat, zu überbringen.
Aber die Flucht vor dem Auftrag misslingt. Das Schiff, auf welchem Jona vor Gott fliehen möchte, gerät in einen Sturm, der sich erst wieder legt, als Jona über Bord geworfen wird.
Jona wird von einem Wal geschluckt und nach drei Tagen wieder an Land ausgespuckt. 

Nun, dieser Prophet hatte großes Glück: Er fand eine gottesfürchtige Stadt und einen gottesfürchtigen König vor. Als er in Ninive ankam und dort rief: „Noch vierzig Tage, und Ninive wird untergehen!“, da wurde ein großes Fasten ausgerufen und der König selbst hüllte sich in Bußgewänder und alle riefen den Herrn an – mit Ausdauer, wie es in der Schrift heißt.

Tun wir so etwas heute noch? Wie ist das heute? Wie kann heute noch jemand behaupten, die Zukunft zu kennen? Und wenn: Würde es irgendjemand zur Umkehr, weg von seinem Treiben, bewegen, wenn da jemand den Untergang prophezeite?
Wir alle wissen, welch große Schäden unser Handeln an der Welt verursacht hat. Klimawandel, vermehrtes Artensterben, Luftverschmutzung, Hitze-und Kältewellen und Überschwemmungen, um nur einige der Faktoren zu nennen, die das Leben auf dieser Erde bereits schon spürbar verändert haben und bedrohen. 

Und andere Tatsachen, die zeigen, dass der Mensch mit Seinesgleichen immer noch nicht so umgehen kann, dass vermeidbares Leid verhindert werden könnte, welches durch Krieg und Hunger in der Welt ist.
Da braucht es eigentlich keinen Propheten mehr, wie damals zu Jona`s Zeiten, der sagen könnte: Noch vierzig Tage ... . Ich vermute, es bräuchte Tausende von Jonas Art, welche all die Städte besuchen müssten, um die Nachricht deren Untergangs zu verkünden. Und es gibt auf der anderen Seite auch nicht mehr die Gottesfurcht, welche Ninive dazu bewegte, das schädliche Treiben zu beenden. Ist das tatsächlich so? Gibt es keinen Glauben mehr in der Welt? Woran glauben die Menschen heute? 

In einer Rede eines Indianers zur Zeit der Gründerjahre Amerikas hören wir: „Wovon träumt der weiße Mann?“ Schon dort wird ein mit der Natur nicht verträgliches Vorgehen angesprochen, welches sich auf diesem Kontinent breit machte und sich seitdem auch nicht geändert hat. 
Ich will jetzt aber nicht speziell Amerika als Umweltsünder Nummer eins anprangern, sondern bleibe in meinem Land und vor meiner Haustüre und frage: Was wird sein?
Haben all die positiven Ansätze von Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine Chance, die Katastrophe aufzuhalten, welche durch unser Konsumverhalten eingerührt worden ist?  Oder sind das alles nur Halbherzigkeiten von welchen wenig Rettung zu erwarten ist? 
In der Bibel ist die Rede von einem Fasten, das ausgerufen und offenbar auch eingehalten wurde; sonst wäre diese Geschichte nicht aufgeschrieben worden: Ninive überlebte nur, weil Jona zu ihnen ging und weil sie sich nach dieser Prophezeiung besannen und fasteten
Bisher ist die Katastrophe in unserer heutigen Zeit ausgeblieben. Ist sie das wirklich? Von immer stärkeren Tornados und Hurrikans höre ich. Und die Zahl der Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen pro Jahr steigt. Die Natur holt sich erbarmungslos zurück, was wir ihr abgetrutzt haben. 
Noch können wir keinen wirklich bevorstehenden Weltuntergang wahrnehmen. Ich frage mich jedoch: Was braucht der Mensch noch an Warnungen, um endlich zu deutlich stärkeren Maßnahmen, wie zum Beispiel dem Fasten, zu kommen und dieser sichtbar und spürbaren Entwicklung entgegen zu wirken? 
Wir vertrauen heute einem Fach, das wir Wissenschaft nennen. Also nicht mehr der Kontakt zur Höheren Macht ist heute vorrangig, sondern das eigene Wissen, die Beobachtung und Erkenntnis von Naturgesetzen ist es, welche unser Verhalten weitestgehend formt und beeinflusst. 
Doch frage ich mich: Ist diese Wissenschaft in der Lage, Entwicklungen, welche zur Katastrophe führen können, aufzuhalten? Wie weit ist dieser „neue Glaube“ in der Lage, die an ihn Glaubenden so zu steuern, dass sie vor Katastrophen bewahrt bleiben?
Hat uns diese Wissenschaft blind oder größenwahnsinnig gemacht? Mit der Einstellung, alles zu wissen, alles „im Griff“ zu haben, ja praktisch Herr über Leben oder Tod zu sein, können einem, so sage ich mal, durchaus Fehler passieren! 
Die kleine Geschichte vom Bauern, der eine Zeit lang so sein durfte wie Gott und das Wetter bestimmen durfte, dabei aber den Wind als Kraft zur Bestäubung des Weizens vergaß, zeigt eindringlich, wie schnell die Grenzen des eigenen Horizonts erreicht sind und notwendige Dinge und Zusammenhänge übersehen werden können.


Ich glaube immer noch, dass uns die Geschichte von Jona und der Stadt Ninive durchaus heute noch etwas zu sagen hat. Es gibt keinen Jona mehr – es gibt auch keinen gottesfürchtigen König und kein gottesfürchtiges Volk mehr. Aber: Wie die Geschichte in der Bibel zeigt, hat nur eines vor der Katastrophe bewahrt – und das war ein konsequenter Verzicht auf das „Immer-mehr-desselben“, das Fasten. Nur die Umkehr vom schädlichen Tun hat letztlich aus der Katastrophe geführt. 



Und das, liebe Mitmenschen, ist es, was ich hier und heute noch einmal öffentlich machen und daran erinnern möchte. 

Michael Lamprecht, Berlin, 31.01.2013












Mittwoch, 16. Januar 2013

Altenpflege


Altenpflege?   Familienbande!


Gestern war ich im JobCenter bei meinem Arbeitsberater. Ich wollte eine Förderung für eine Weiterbildung beantragen zum Heilpraktiker.
Die Antwort war: „Sie sind selbständig und ich darf Sie nicht fördern, aber ich hätte da eine Ausbildung für ein halbes Jahr zum Altenpfleger anzubieten.“
Ist es nicht merkwürdig? Ich möchte die Menschen mit einem von mir selbst gewählten Beruf genau davor bewahren, in den „burn out“ zu rennen, wie ich das vor Jahren tat.
Aber mir wird eine Ausbildung von 2000 € nicht gewährt, die mich dafür qualifizieren würde.
Für eine Ausbildung zum Altenpfleger, welche mit Sicherheit das fünffache kostet, wäre Geld für mich da!
Und ich bin 62 Jahre alt und habe nach der Ausbildung noch maximal zweieinhalb Jahre, diesen Beruf auszuüben.
Als Heilpraktiker könnte ich allerdings noch ein paar Jahre länger wirken, weil ich in der Selbständigkeit selbst entscheide, wann ich mich altershalber zurückziehe!
Das ist nur eine Ungereimtheit in den Merkwürdigkeiten unserer Gesellschaft.
Ich habe zur Zeit eine Freundin, welche aus Russland kommt. Sie erzählte mir erst vor kurzem, wie das in ihrer Heimat mit den familiären Verhältnissen sei.
Da wohnen die Eltern, Großeltern und Kinder noch zusammen in einem Haus.  Und selbstverständlich sorgen die Kinder mit für den Haushalt und unterstützen die Mutter bei den im Haus anfallenden Arbeiten. 

Die Großeltern passen auf die Kinder auf, wenn die Eltern zur Arbeit gehen und da wird keine Oma, oder der Opa ins Altenheim geschickt, wo sie oder er unter fremden Menschen leben muss und sich von fremden Menschen pflegen lassen muss!
Ich habe davon gehört, dass das bei uns irgendwann auch einmal so war  – irgendwann vor dem Krieg. Ja, irgendwann bevor das alles los ging mit dem Wahnsinn, sich selbst und die Verbindung zur Familie aufzugeben und im Geldverdienen und Konsumieren den Sinn des Lebens wiederfinden zu müssen.
Da war einmal so etwas, wie eine heile Welt, eine Familienstruktur, Menschen die füreinander da waren und füreinander einstanden.
In amerikanischen Serien, welche wir später dann im Fernsehen sahen, wurden uns diese Ideale vorgespielt, wie in „Vater ist der Beste“, oder „Lassie“, „Mein Freund Flipper“ und „Unsere kleine Farm“. 

Ich kann mich an die Wehmut entsinnen, welche ich beim Zuschauen empfand. Der Verlust und das ungelebte Leben in dieser Erfahrung wurde mir erst sehr viel später bewusst; das, was mir in meinem Leben gefehlt hatte und an was ich auf diese Weise so schmerzlich erinnert wurde.
Heute, nach über dreißig Jahren schwerer und schmerzlicher seelischer Aufarbeitung meines Lebens, kann ich zum ersten Mal bewusst sagen, dass ich dankbar dafür bin, in ein solches Tief in meinem Leben gefallen und bewahrt geblieben zu sein. 
Heute kann ich sagen, dass ich die Entwicklung, welche unsere Gesellschaft genommen hat, als ziemlich verrückt und "aus dem Lot" empfinde und ich nur wünschen kann, dass wir insgesamt den Weg zurück zu einer  Normalität, welche auch Gesundheit und Heilung bedeutet, finden.