Montag, 22. April 2013

HierWendetSichDerGastMitGrausen


Diese Worte sind bekannt aus dem Gedicht „Der Ring des Polykrates“.Die Freundin eines Freundes hat einen reichen Bruder. Und gestern hat der Bruder dieser Freundin seine Familie eingeladen, eine Dampferfahrt mit ihm zu machen. 
AbNeigung
 Was ich an den so genannten „Reichen“ nicht mag, ist ihre manchmal sehr ins Gewicht fallende Maßlosigkeit 
Der Reiche
  und auch das Beduerfnis, andere mit ihrem so genannten „Vermoegen“ beeindrucken zu wollen. 







Der Protz


So erzaehlte mir dann dieser Freund, dass sie (seine Freundin, ihre 74 Jahre alte Mutter, die neue Frau des Bruders und er selbst) 4 Stunden auf diesem Dampfer zubrachten bei der noch ziemlich kuehlen Witterung. 







Und es sei ihr jetzt, zuhause angekommen, schlecht, ja regelrecht schwindelig, von dieser überlangen Fahrt auf dem Wasser.

Ein ähnliches Phänomen entdecke ich bei mir selbst, in meiner Betroffenheit bei dem Fall von Rosemarie Fliess, welcher sich letzte Woche in Berlin ereignet hatte.
Eine kranke und Sozialhilfe empfangende Frau wurde aus ihrer Mietwohnung vertrieben – zwangsgeraeumt – , wie das im Amtsjargon heißt, und verstarb nach dieser Aktion, welche  sehr viel Aufregung und Wirbel verursacht hatte, zwei Tage später.
Behindert?

Ich vermute mal, dass die Verzweiflung und dieses oben erwaehnte „Grausen“ den Entschluss, diese Welt zu verlassen, wesentlich beschleunigt hat.

Ja, da kann einem schon das kalte Grausen kommen. Und manche moegen da gar nicht so lange oder intensiv hinschauen, weil sie das in Resonanz braechte zu eben diesem Grausen.
Oder es wird einem schwindelig, wenn sie/er darueber nachdenkt: Irgendwann werde ich selbst einmal alt und vielleicht auch krank.

Alt?


Habe ich dann noch genuegend Geld zur Verfuegung, dass ich meine Miete bezahlen kann? Wann wird es dann so eng, dass ich dem Entschluss folge, diese Welt zu verlassen? 
Brauche ich dieses „Grausen“, um mich von meinem Koerper und dieser Welt zu trennen? Oder darf ich lebenssatt und erfuellt von schoenen Ereignissen und Eindruecken diese Welt verlassen? 
Verzweifelt?
Wie wird das sein? Muss ich mich verdraengen lassen, mit Gewalt vertreiben lassen? 
Oder habe ich den Schutz und die Sicherheit, dass ich mein Leben im Frieden beenden darf?  
Wie weit kann ich daran selbst gestalten? 
Und wie weit sollte ich andere darum bitten koennen, dass sie mir das auch gewaehren? Welchen "Verdienst" muss ich mir erworben haben? Wie weit werde ich gehoert? 
Der Rufer
Wie weit hoeren Menschen mich ueberhaupt heutzutage noch? 

Habe ich Freunde, die mich begleiten? 
Habe ich Einfluss? 
Hilft mein Bitten? 
Bitte, liebe Freunde, bitte, liebe Menschen in Nah und Fern – ich bitte das nicht (nur) fuer mich – das ist vielleicht schon einigen klar geworden – ich bitte das für viele, ja eigentlich fuer alle Menschen! 

Habt Erbarmen mit den Kranken und sozial Schwachen! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen