Samstag, 6. September 2014

MeinUndDein

Immer mal wieder habe ich so eindringliche Erlebnisse, welche mir
gerade in diese Zeit zu passen scheinen. Eines davon handelt davon:
Handschuhe für einen Torwart

Des öfteren trainiere ich auf einem Hartplatz gleich bei mir um die Ecke. Manchmal lassen Kinder dort Teile ihrer Kleidung liegen, weil sie diese einfach vergessen, das Wetter noch einmal warm geworden ist und zuviel Kleidung beim Sport lästig wird.
Gestern lagen unter anderem auch ein Paar Handschuhe, wie sie Torwarte benutzen, hinter dem einen Tor auf dem Boden.
Ich sah sie erst, als ich mit meinen Übungen diesem Tor näher kam.
Zwei Kids, die offenbar erst in die zweite Schulstunde zur nahe gelegenen Schule unterwegs waren, kamen gerade bei mir vorbei und sprachen mich auf meine Übungen an. Da entdeckte der eine Junge ebenfalls diese Handschuhe und rief aus: „Cool, da sind Handschuhe!“. Offenbar freute er sich über den Fund und hob sie auf und zog sie sich über die Hände. Ich fragte ihn bei seinem Tun, ob sie ihm gehören; was ihn wiederum gar nicht störte dabei, sie sich in die Taschen zu stecken und sich mit seinem Kumpel vom Platz zu machen.
Da dachte ich bei mir, wie wenig die jungen Kerle heute noch auf
„mein“ und „dein“ achten.
Besitz gehört dem, der ihn findet!

Das könnte eigentlich eine einfache Regel sein, wenn es darum ginge,
auch Andere an dem Teil haben lassen zu wollen, was die Welt uns so alles zu bieten hat.
So könnte ganz schnell Frieden werden unter den Menschen, wenn Besitz nicht verteidigt werden müsste und um den Anspruch, etwas besitzen zu müssen, nicht bis auf`s Blut gekämpft würde.
Die Geschichte geht aber noch weiter:
Heute morgen entdecke ich die Handschuhe wieder auf dem Platz auf einer Holzbegrenzung liegen und freue mich schon: Hat mein Einwand doch das Gewissen des Jungen getroffen und er hat seine Trophäe zurückgebracht!
Ich gehe und schaue mir die Handschuhe genauer an und sehe:
Sie sind durch längeren Gebrauch zerschlissen und auf der Unterseite löcherig und unansehnlich geworden.
Also bin auch ich einer Täuschung unterlegen. Die Handschuhe hat jemand weggeworfen, weil sie für ihn nicht mehr brauchbar erschienen. Der Junge hat sie gefunden, mitgenommen und dann wiedergebracht, weil sie seinem Anspruch (neu zu sein) nicht genügten.

Dazu  kommen mir jetzt drei Fragen: 
1) Wann benötige ich Besitz?

2) Wann habe ich den Anspruch, unbedingt etwas Neues haben zu müssen? 
3) Was ist Zufriedenheit